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Schimmel trotz Renovierung?
C 11 / 5.05

Sie haben Ihr Gebäude renoviert, um Energie zu sparen. Es ist eine gute Wärmedämmung angebracht worden mit einer Stärke von mind. 16 cm zum Dach, mind. 10 cm auf die Außenwände, mind. 6 cm an die Kellerdecke. Sie haben neue Fenster mit einer Wärmeschutzverglasung und eine neue Heizung einbauen lassen.

Aber anstatt dass Sie sich freuen, nun endlich Energie einzusparen und damit etwas Gutes für die Umwelt getan zu haben, stellen Sie nicht lange nach der Renovierung fest, dass Sie Stockflecken und Schimmelbildung an den Wänden haben.

Was ist die Ursache?

Es ist immer wieder eine Erfahrung, die bei der energetischen Verbesserung der Gebäudehülle gemacht wird, dass anschließende die Bewohner über Schimmelbildung in ihren Wohnungen klagen, weil sie ihre Lüftungsgewohnheiten nicht geändert haben.

Eine umfassende Sanierung eines Gebäudes hat zur Folge, dass die notwendige Durchlüftung und damit die Ableitung von Feuchtigkeit nicht mehr durch die in Altbauten üblichen Undichtigkeiten hinausbefördert wird, sondern durch häufiges und gezieltes Lüften erfolgen muss. Diese Änderung des Lüftungsverhaltens muss den Bewohnern in aller Regel deutlich gemacht werden.

Es ist zu vermuten, dass dies auch bei Ihnen zunächst als Ursache für die Schimmelbildung in Frage kommt. Ich empfehle daher allgemein als erste Maßnahme, den Feuchtigkeitsgehalt der Wohnungen durch geeignete Messungen festzustellen. Erst, wenn eine zu hohe Feuchtigkeit als Schadensursache ausgeschlossen werden kann, sollte die Untersuchung auf etwaige Wärmebrücken ausgeweitet werden.

Stellen Sie in die betroffenen Zimmer (meist sind es die auf der Nordseite) ein Hygrometer (Feuchtigkeitsmessgerät) in die Nähe des Fensters. Zeigt das Hygrometer eine relative Feuchtigkeit von 80 Prozent und mehr an, ist dies wahrscheinlich die Ursache für die Schimmelbildung.

Sie wissen dann, dass Sie Ihr Lüftungsverhalten grundlegend ändern müssen.

Öfter und gezielt lüften. Also: 2 – 3-mal am Tag alle Fenster ganz auf für 3 – 8 Minuten. Am Besten Durchzug. Während dieser Zeit sollten die Heizkörper geschlossen sein. Dafür gibt es übrigens schon Geräte auf dem Markt, die das automatisch tun.

Vermeiden Sie Spaltlüftung mit gekippten Fenstern während der Heizperiode!

Eine Möglichkeit, Feuchtigkeitsschäden durch falsches und ungenügendes Lüftungsverhalten zu vermeiden, ist der Einbau einer geregelten Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Da hier aber stärker in die Gebäudesubstanz eingegriffen werden muss, wird diese Anlage meist erst bei einer umfassenden Sanierung eines Gebäudes eingebaut.

Natürlich kann es auch sein, dass im bautechnischen Bereich der Maßnahmen Fehler gemacht wurden. Um das festzustellen, ist im Allgemeinen ein Baufachmann erforderlich, der die genauen Ursachen feststellen kann.



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