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Billigflieger

Hoher Preis für Klima und Anwohner     I 05/7.08

Flugreisen als Freizeitvergnügen. Für 50 Euro nach Mallorca, für 29 Euro nach London, für 19 Euro von Köln nach Berlin. Flugreisen zum Preis einer Taxifahrt. Immer neue Fluggesellschaften unterbieten sich mit Schnäppchen-Angeboten, die noch vor einem Jahr undenkbar gewesen wären. Kein Wunder, dass immer mehr Menschen diese Angebote wahrnehmen und fliegen.

Doch der Preis für die neue Bewegungsfreiheit ist hoch:

Flugreisen haben sich zur Gefahr für das Klima entwickelt. Wer fliegt, trägt 10-20-mal stärker zur Klimaerwärmung bei als beim Reisen mit der Bahn. Der in großer Höhe verbrannte Sprit wirkt bis zu 5-mal stärker auf das Klima als der in Bodennähe verbrauchte. Durch höhere Stickoxid und Kohlendioxid-Emissionen entwickelt sich der Flugverkehr zum Klimakiller Nr. 1. Geht der Trend weiter, werden Flugzeuge das Klima bald stärker schädigen als der gesamte Straßenverkehr.

Mit dem boomenden Flugverkehr steigt auch die Belastung der Flugplatz-Anwohner durch Lärm und Schadstoffe. Hier besteht ein erhöhtes Gesundheitsrisiko, besonders wenn der Flugverkehr auch noch in den Nachtstunden stattfindet.

Die Umweltverbände fordern daher:

Der Flugverkehr darf ab sofort nicht mehr subventioniert werden. Nur die steuerliche Bevorzugung des Fliegens macht es möglich, Flüge billiger als Bahnfahrten anzubieten.

Die Kosten für die entstehenden Umweltschäden sind dem Flugverkehr voll anzulasten.

Eine weltweite Besteuerung von Kerosin sowie die Einführung einer Emissionsabgabe sind dringend.

Die Mehrwertsteuer ist auch für Flugtickets einzuführen.

Das Fluglärmgesetz ist deutlich zu verschärfen.

Wir appellieren: Machen Sie sich nicht mitschuldig an der Klimaverschlechterung. Tourismus ist auch auf andere Weise erholsam und sinnvoll möglich.

Fliegen – mit besserem Gewissen

Jeder Flug trägt zur Klimaerwärmung bei. Aber wer nach San Francisco will, hat außer Verzicht keine praktische Alternative. Wenn Sie in dieser Situation einen Beitrag zum Klimaschutz leisten wollen:

Passagiere zahlen freiwillig für die von ihrem Flug verursachten Klimagase. Das Geld wird zum Beispiel in Solar-, Wasserkraft-, Biomasse- oder Energiesparprojekte investiert, um dort eine Menge Treibhausgase einzusparen, die eine vergleichbare Klimawirkung haben wie die Emissionen des Flugzeugs. Finanziert werden Projekte in Entwicklungsländern. Ihr Geld trägt dazu bei, diese Projekte zu ermöglichen. http://www.atmosfair.de/

Umdenken beginnt in den Köpfen.


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© Eberhard Luedecke
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