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Regenwasser - zu schade für den Kanal      E 11/5.03

Früher war es üblich, das Regenwasser zusammen mit dem Schmutzwasser in die so genannte Mischkanalisation zu leiten. Das bedeutete aber auch, dass bei Starkregen die Kanäle das Schmutzwasser zusammen mit dem Regenwasser nicht mehr aufnehmen konnten und über Regenüberläufe das Regenwasser zusammen mit dem Schmutzwasser in die Oberflächengewässer geleitet wurde - mit allen negativen Folgen.

Nachdem aber erkannt wurde, dass es nicht sinnvoll ist, unverschmutztes Wasser in die Kläranlage zu leiten, gingen immer mehr Gemeinden dazu über, das Regenwasser getrennt zu führen und in ein nahe gelegenes Gewässer ein zu leiten. Andererseits führte die immer weiter fort schreitende Versiegelung der bebauten Grundstücke und anderer versiegelter Flächen dazu, dass bereits bei einem üblichen Starkregen die Kanäle für das Regenwasser überlastet waren. Zudem bestand die Gefahr von Hochwasser, mit all den Schäden und den finanziellen Folgen.

Heute sind wir schon einen Schritt weiter.
Anstatt das Regenwasser möglichst schnell von den Grundstücken abzuleiten, versuchen wir, das Regenwasser möglichst lange und vollständig auf dem Grundstück zu halten. Dazu bieten sich folgende Möglichkeiten an:

1. Möglichst viel Fläche unversiegelt belassen. Die Oberfläche sollte mit einem wasserdurchlässigen Belag (Rasenpflaster, Kies, Drainasphalt usw.) versehen werden. Je durchlässiger, desto besser.

2. Das Dachwasser in Zisternen sammeln, die großzügig dimensioniert sind. Das Wasser kann dann sowohl für die Gartenbewässerung als auch für die Toilettenspülung, aber auch für die Waschmaschine verwendet werden.

3. Auch ein Teich, naturnah angelegt, bietet eine Möglichkeit, das Wasser zurück zu halten und gleichzeitig etwas für die Ökologie auf dem eigenen Grundstück zu tun. Sie werden sich wundern, wie schnell Tiere und Pflanzen von diesem Angebot Gebrauch machen!

Auch das Oberflächenwasser von Verkehrsflächen soll möglichst versickert oder oberflächig abgeleitet werden. Daher gehört es zu einem umfassenden Siedlungskonzept, das auch die ökologischen Belange ausreichend berücksichtigt, für das anfallende Oberflächenwasser von den Dächern und Verkehrsflächen ein Gesamtkonzept zu entwickeln. In einem Mulden-Rigolen-System wird das überlaufende Regenwasser abgeführt, das nicht auf den Grundstücken zurückgehalten werden kann. In einer vertieften Retentionsfläche wird einen Teil der Niederschlagsmenge aufgenommen und kontrolliert abgeführt oder verdunstet. Das vermeidet die Hochwasserspitzen für Bäche und Flüsse und verhindert, dass Regenwasser unnötig in den Kanal geleitet wird.

Durch Gestattungsverträge werden die einzelnen Bauherren eines Neubaugebietes dazu verpflichtet, das jeweils anfallende Wasser des Oberliegers mit aufzunehmen. Dazu ist es zweckmäßig, dass sich alle wesentlichen Grundstücksflächen im Eigentum der Gemeinde befinden.

In Deutschland haben wir derzeit noch keinen Mangel an Trinkwasser. Es wird jedoch immer aufwändiger, vorhandenes Wasser zu Trinkwasser aufzubereiten, das damit in Zukunft auch immer teurer wird. Daher ist die Anlage zur Zurückhaltung des Regenwassers auf dem eigenen Grundstück nicht nur eine Frage der Ökologie, sondern auch des Geldbeutels.

Gerne bin ich bereit, Ihr Bebauungskonzept zu entwerfen oder ökologisch zu optimieren - für Sie und die Umwelt.


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© Eberhard Luedecke
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