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Kohle oder Sonne? H 03/ 2.06

Die Erneuerbaren Energien treffen mit ihrem Erfolg in den letzten Jahren auf den erbitterten Widerstand der konventionellen Energiewirtschaft. Die Härte der durch Medien verstärkten Angriffe einiger Politiker lässt eine gezielte Kampagne vermuten.

Die Stromwirtschaft steht vor wichtigen Weichenstellungen:

Ihre Kraftwerke müssen weitgehend erneuert werden. Hier geht es um Milliardeninvestitionen. Die erneuerbaren Energieträger sind aber neuen konventionellen Kraftwerken wirtschaftlich und ökologisch überlegen. Nur sie nutzen unbegrenzte und umweltfreundliche Energiequellen. Das wissen auch die Betreiber von Kohle- und Kernkraftwerken.

Fließen die Investitionen in fossil befeuerte Kraftwerke, wird sich das als eine Fehlinvestition erweisen. Unsere Klimaveränderung ist inzwischen deutlich spürbar. Die Naturkatastrophen nehmen an Stärke und Häufigkeit drastisch zu. Deshalb ist auf Dauer keine Energie billiger und umweltfreundlicher als Sonne und Wind, die keine CO 2- Emission verursachen.

Oftmals wird behauptet: Die erneuerbaren Energieträger können herkömmliche Energieformen nicht ersetzen. Wahr ist: Den heutigen Energiebedarf, der Energieeinsparungen noch zu wenig berücksichtigt, können wir auch mit den Erneuerbaren Energieträgern nicht decken. Wenn wir aber den Energieverbrauch weltweit auf etwa 30 % unseres heutigen Verbrauchs senken können, ist das durchaus zu schaffen. Wir müssen dabei alle Möglichkeiten der Energieeinsparungen sowie der neuesten Technologie nützen. Aber der Weg dorthin ist mühsam, steinig und durch die Energieversorgungsunternehmen der fossilen Energieformen ständig erschwert. Mit einem Mix aus Wind- und Wasserkraft, Sonnen- und Bioenergie und der Erdwärme kann der Energiebedarf gedeckt werden. Die Technik ist vorhanden, ein entsprechender Markt ist noch im Aufbau.

Die Grundlastsicherung für die wenigen wind- und sonnenlosen Stunden (ca. 5% des Jahres) ist mit Wasserkraft, Biomasse und Speicherkraftwerken machbar. Da Wind- und Solaranlagen mehr Strom erzeugen können als zeitgleich verbraucht wird, lässt sich mit diesem Überschussstrom künftig Wasserstoff für Verkehr und Industrie erzeugen. Diese regelbare Wasserstoffproduktion gleicht das schwankende Energieangebot aus, so dass keine zusätzliche Regelenergie gebraucht wird. Durch intelligentes Lastmanagement und Energie-Wettervorhersagen sind Wind- und Sonnenenergie durchaus berechenbar. In Schleswig-Holstein mit 25 % Windstrom im Netz lässt sich heute der Windstrom 24 Stunden im Voraus mit neunzig Prozent Genauigkeit vorhersagen.


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© Eberhard Luedecke
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