Wer Joghurt
isst, erzeugt Verkehr. I
02/6.03
Der alltägliche
Transportaufwand für ein alltägliches Lebensmittel Am
Beispiel eines Glases Erdbeerjoghurt aus Stuttgart: - Polnische
Erdbeeren werden in Aachen verarbeitet und ins Stuttgarter Milchwerk geliefert.
- Papier
aus Elmshorn (Schleswig-Holstein) wird in Kulmbach (Bayern) zum Etikett verarbeitet.
- Quarzsand
aus Frechen (Nordrhein-Westfalen) wird in Neuburg (Bayern) zu Glas verarbeitet.
- Die Joghurtkulturen
reisen 920 km von Niebüll nach Stuttgart.
- Das
Aluminium für den Deckel legt 864 km zwischen dem Aluwerk in Nordrhein-Westfalen,
dem Prägewerk in Bayern und der Verarbeitung in Stuttgart zurück.
-
Das Sammelbehältnis, in dem die Joghurt-Gläschen ausgeliefert werden,
hat 402 km hinter sich,
- die
Stretchfolie um alles herum 406 km.
- Nur
die beiden Zutaten Milch (36 km und Zucker (107 km) stammen aus der Region Stuttgart.
Unterm
Strich ergeben sich für den Joghurt im Glas 7695 km Transportwege. Und
das fast alles im Lastwagen auf der Autobahn. Daraus
lässt sich errechnen, dass 24 Millionen Liter Dieselkraftstoff erforderlich
sind, um den Bürgern ihren Fruchtjoghurt von 900.000 Tonnen pro Jahr zu ermöglichen.
Wahnsinn mit
Methode? Der Joghurt ist keineswegs ein Transport-Extremfall. Das Beispiel
steht vielmehr für übliche Transportvorgänge, die bei x-beliebigen
Waren und anderen Firmen auch vorzufinden sind. Das hat das Wuppertal-Institut
für Umwelt, Klima und Verkehr analysiert.
Umdenken beginnt in den Köpfen!
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